| Andere Namen: | Methylformiat, Methansäure-methylester; Methylium formicicum (lat.); methyl formate, methyl methanoate (engl.); formiate de méthyle (frz.) |
| BRN: | 1734623 |
| CAS1-No.: | [107-31-3] |
| EG-/EINECS-Nr.: | 203-481-7 |
| EG-Index-Nr.: | 607-014-00-1 |
| RID/ADR: | 3/1a - UN 1243 |
1 = Chemical Abstracts Servive registry number
Beschreibung:
Ameisensäure-methylester ist eine klare, farblose, leichtbewegliche, sehr flüchtige und leicht entzündliche Flüssigkeit, die sich nur begrenzt mit Wasser mischt. Bei Überschreitung der Löslichkeitsgrenze sammelt sich der ungelöste Ester auf der Wasseroberfläche an und bildet an der Grenzfläche explosionsfähige Dampf-/Luft-Gemische. Mit Ethanol und Diethylether ist der Stoff mischbar, ferner löst er sich auch gut in anderen organischen Lösungsmitteln.
Duftcharakteristik / odor profile:
Der Dufteindruck ist aufgrund der Flüchtigkeit ausgeprägt "ätherisch", weinartig, wegen der Ähnlichkeit der Struktur eng verwandt mit Ameisensäure-ethylester.
engl.: very diffusive, ethereal-winy
Verwendung:
Technik: Als Behandlungsmittel für Tabak und Trockenfrüchte (Schädlingsabwehr) und zur Bekämpfung des Kornkäfers.
Chemie, Chemische Technik: Als vielfältig verwendbares Lösungsmittel (z.B. für Öle und Fette, Fettsäuren, Acrylharze, Celluloseester), als Ausgangs- und Zwischenprodukt in der organischen Synthesechemie (z.B. für Esterkondensationen).
Darstellung:
Der Stoff entsteht bei der im Labor durchführbaren Umsetzung von Methanol (Methylalkohol) mit Natriumformiat (Natriumsalz der Ameisensäure, in Anwesenheit von Schwefelsäure). Technisch erhält man den Methylester auch durch die Einwirkung von Kohlenmonoxid auf Methanol in Anwesenheit von Natriummethylat nach:
Auf diese Weise gewonnenes Methyl-formiat kann zur Gewinnung von Ameisensäure dienen (erfolgt durch Verseifung des Esters).
Chemische und physikalische Kennzahlen der Reinsubstanz:
Molekülmasse / F.W.: 60,05 g/mol
Summenformel: C2H4O2 / Linienformel: HCOOCH3
Strukturformel:
Chemische und physikalische Kenndaten der Substanz/Specifications:
| Parameter | Wert (z.B. B= Bauer/Garbe, H=Hager, R=Römpp, M=Merck usw.) | |
| Schmelzpunkt | m.p. | -99,8 °C (R); -99 °C (M, Poucher) |
| Siedepunkt | b.p. | 31,8 °C (R); 32 °C (M, Poucher) |
| Destillationsbereich | dist. range | k.A./N.A. |
| Relative Dichte 20 °C | s.g. | 0,969-0,971 (M); 0,976 (R); 0,98 (Poucher) |
| Brechungsindex 20 °C | refr. index | 1,3433 (M) |
| Löslichkeit in Ethanol | solubility (alcohol 20 °C) | soluble |
| Löslichkeit in Wasser | solubility (water 20 °C) | 300 g/L (M) |
| Dielektrizitätskonstante 20 °C | 8,5 (M) | |
| Dampfdruck 20 °C Dampfdruck 50 °C |
vapor pressure | 640 hPa (M) k.A. |
| Sättigungskonzentration (20 °C) | 1569 g/m3 |
Hinweise zur Entsorgung
Es liegen keine einheitlichen Bestimmung zur Entsorgung von Chemikalien bzw. Reststoffen in der EG vor. Chemikalien, die als Reststoffe anfallen, sind in der Regel Sonderabfälle. Deren Beseitigung ist durch entsprechende Gesetze bzw. Verordnungen der EG-Mitgliedsländer sowie in der Bundesrepublik Deutschland auch durch die einzelnen Bundesländer geregelt. Bitte nehmen Sie mit der zuständigen Stelle (Behörde, z.B. Landratsamt, oder Abfallbeseitigungsunternehmen) Kontakt auf, die über die Entsorgung informieren.
Deutsche Vorschriften/Einstufungen
Gefahrstoffverordnung (GefStoffV): betroffen (F+ = hochentzündlich)
Wassergefährdungsklasse (Selbsteinstufung): 1 (schwach wassergefährdende Stoffe)
Verordnung über brennbare Flüssigkeiten (VbF-) Einstufung: A I
Flammpunkt: -32 °C / Zündtemperatur 420 °C / Explosionsgrenzen u. 5 Vol.-%, o. 23
Vol.-%
MAK-Wert:100 ml/m3 oder 310 mg/m3
Quellenverzeichnis/Literaturhinweise
Internetquellen:
Handhabung: Betriebsanweisung "Ester" der LMU
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Erstellt und freigegeben am 11.04.2000 * Letzte Änderung am 10.05.2000